Was lässt du rein?
… das kommt auch wieder raus.
Letzte Woche – mit dem Feiertag Fronleichnam – habe ich einen ganz anderen Rhythmus gelebt. Ich war wieder mal im Kino und das nicht nur ein- sondern zweimal. Seit ein paar Jahren fällt es mir schwer, Filme anzuschauen. Oft habe ich das Gefühl ein Film überschwemmt mich und lässt mich mit vielen Gefühlen zurück. Oft braucht es Stunden, bis ich wieder ganz bei mir bin.
Letzten Donnerstag wurde ich aber zur Österreich-Premiere des Films „Home is here“ eingeladen, weil ich mit den Hauptdarstellern als Coach gearbeitet habe. Dieser Film hat mich sehr berührt.
Es ist kein Meditationsfilm, es geht auch nicht offensichtlich um Achtsamkeit, es werden auch nicht nur angenehme Gefühle berührt, aber die langsamen, klaren Bilder, die wunderbare Musik und die faszinierende, offene Geschichte haben, meine Sinne geschärft und mich mir selbst und dem Moment ganz nahe gebracht.
Als ich im Anschluss den tropfenden Wasserhahn auf der Toilette betrachtete fühlte ich mich wie nach einer tiefen Meditation – auch die Gespräche auf der Premierenfeier fielen mir äußerst schwer.
So ging ich am nächsten Vormittag – bei strahlendem Sonnenschein – gleich nochmal in den Film und genoss ihn wieder sehr.
Hier findest du den Link zum Trailer und ab Juli ist er in den österreichischen Kinos zu sehen (aber bestimmt auch in deutschen und schweizer Kinos).
Wie geht’s dir mit Filmen, Fernsehen, Medien?
Kannst du noch alles anschauen, was uns gezeigt wird?
Spürst du auch die Wirkung der Bilder, Texte, Geschichten,… die du konsumierst?
Vielleicht magst du in den nächsten Tagen mal darauf achten, welchen Einfluss sie auf dich haben.
Welche Art von Filmen schaust du dir gern an? Ich habe mich immer gern in kitschige Liebesfilme sinken lassen. Bei gewaltvollen Filmen, war es sehr spürbar für mich, dass sie mir nicht gut tun, aber bei diesen harmlosen Hollywoodstreifen, kann ja nix passieren.
Ja, so dachte ich, bis eine Dharmalehrerin in München vor einigen Jahren zu mir sagte: „Auch diese Filme vergiften unser Bewusstsein, weil sie uns Bilder, Geschichten,… zeigen, die nicht der Wirklichkeit entsprechen.“ So bemerke ich nun, dass auch diese harmlosen Filmchen meine Vorstellungen und Erwartungen nähren.
Sie geben vor:
„Ja, genau so, muss Beziehung aussehen.“
„So verhalten sich Männer, die lieben.“
„Diese Gefühle, fühlt man, wenn es wahre Liebe ist!“
Damit überlagere ich die Wirklichkeit meiner Liebe – meiner Beziehung.
Dies soll kein Anti-Film-Plädoyer sein – auf keinen Fall!
Es gibt wunderbare Filme, Texte, Geschichten,… die uns inspirieren, die die „guten Samen in uns wässern“.