vom Vordergrund und Hintergrund
Spürst du auch schon die Frühlingsenergie?
Mir ist in den letzten Jahren aufgefallen, dass ich im Frühling immer etwas unruhig werde und alle Aufgaben auf einmal machen möchte. Häufig bin ich in dieser Jahreszeit etwas zerstreuter und es fällt mir schwer, eines nach dem anderen zu erledigen… geht’s dir auch so?
Doch letzte Woche machte ich eine besonders schöne Erfahrung: Schon seit Wochen möchten Inhalte in meine Website fließen – ich hatte schon seit Neujahr das Gefühl, dass ich gleich platze, wenn ich nicht schreiben und aufnehmen kann ;-). …doch dauernd war etwas „wichtigeres und dringenderes“ zu tun. Ein Workshop folgte dem anderen, Coachings wollten vor- und nachbereitet werden und du kennst bestimmt auch die vielen kleinen To-Dos, die Zeit verschlingen, ohne dass man das Gefühl hat, wirklich etwas getan zu haben.
Liebevoll stupste mich meine wunderbare Webdesignerin Eos Koch (Website) Anfang letzter Woche an und fragte nach, ob sie mich unterstützen könne. In einer langen Antwort erklärte ich ihr, von all meinem Tun und als ich mich selbst nicht mehr „jammern“ hören konnte ;-)… wurde mir bewusst: Ich kann mir selbst die Erlaubnis geben, meine Energie in dieser Woche in die Dinge fließen zu lassen, die mir wichtig sind!
Du schüttelst jetzt vielleicht irritiert den Kopf und fragst dich, warum ich diese einfache Tatsache nicht früher bemerkte. Aber die alltäglichen Aufgaben und Ansprüche an mich selbst, hatten mich so sehr im Griff, dass mir meine Freiheit, meine Energie und Aufmerksamkeit auf das zu lenken, was ich möchte, erst nach dem Jammern bewusst wurde.
Mir kommt nun das Bild eines Zimmers: Im Mittelpunkt drängen, schreien, blinken To-Dos wie die Banker an der New Yorker Börse. Sie schreien: „bearbeite mich!“ und um den inneren Lärm abstellen zu können, widmet man sich ihnen. Und da gibt es die Aufgaben, die Projekte, dir mir so sehr am Herzen liegen, die still und geduldig in der Ecke warten, bis ich mal ein Minuterl bei ihnen vorbeischaue. Diese Projekte locken mich aus meiner Komfortzone, lassen mich spüren, was ich wirklich geben soll und mein Herz weitet sich, wenn mich ihnen zuwende und höre was sie brauchen.
Oft sind die lauten, schrillen, drängenden To-Dos so vorrangig, dass wir gar nicht bemerken, dass wir nur unseren Blick etwas schwenken müssen und erkennen, dass es auch noch die ruhigen Projekte in der Ecke gibt, die in Wirklichkeit noch viel wichtiger sind.
Warum fällt es so schwer, die blinkenden To-Dos mal nach hinten zu reihen und die ruhigen, wirklich wichtigen Projekte aus der Ecke zu holen und ihnen die ganze Aufmerksamkeit zu schenken?
Zuerst braucht es den bewussten Blick für die Herzensangelegenheiten im Hintergrund und dann die liebevolle Erlaubnis und eine klare Entscheidung. Manchmal scheint es unangenehm diesen bewussten Blick auszupacken und genau hinzusehen, aber wir werden für diese „Anstrengung“ reichlich belohnt.
Natürlich klopften die schrillen, eiligen, neongelben Aufgaben auch letzte Woche bei mir an… aber sie bemerkten, dass es mir wirklich ernst war. Sie wurden ruhiger und geduldiger und lustigerweise wirkten sie plötzlich kleiner, als sie nicht mehr so sehr im Fokus waren. Mich erinnerten sie, an quängelnde Kinder, die mit der Zeit bemerken, dass Mama jetzt wirklich konzentriert bei einer Sache bleiben möchte und sich in ihr Zimmer begeben um selbst Spaß zu haben.
Ich teile diese wunderbare Erfahrung mit dir, weil in deinem Leben vielleicht auch etwas geduldig im Hintergrund wartet, aber wirklich wichtig für dich wäre. Und vielleicht möchtest du dir auch die Erlaubnis geben, deine Zeit auch ihnen zu widmen und nicht nur dringenden, schreienden Projekten.
Was ist dein Herzensprojekt?
Was wartet geduldig in der Ecke bis zum Wochenende, bis zum Urlaub, bis zur Pension?
Wofür möchtest du dir Erlaubnis geben?
Ja, lass dies Fragen etwas in dir sinken – schiebe sie nicht fort, weil es etwas Dringendes laut schreit. Und vielleicht magst du dein Herzensprojekt mit mir teilen, oft ist es schon wunderbar, dass es aus der Ecke sprechen darf und so wieder etwas in den Vordergrund rückt.
Ich freue mich von dir zu lesen oder dich zu sehen und gemeinsam die wirklich wichtigen Dinge in den Vordergrund zu holen!
Alles Liebe!