Genau diese Vorstellung, ich müsste „wissen“, wie der Tag heute abläuft, wie meine Website ausschauen soll, was ich Wolfgang zu Weihnachten schenken möchte – macht Unruhe, Stress und treibt das Gedankenkarussell an.
Denn diese Vorstellung, stimmt nicht mit der Realität überein.
Ich kann noch nicht wissen, wie der Tag heute aussieht, ich weiß noch nicht, was ich schenken werde und wie meine Website endgültig aussehen soll, weiß ich auch noch nicht so genau, wie ich es gern wüsste.
Sobald ich anerkenne, dass ich (noch) Nicht-Weiß, falle ich in tiefe Ruhe, Sicherheit, Vertrauen
und aus diesem Zustand entstehen Lösungen und Handlungsimpulse, die sich mein Verstand nicht zurecht denken hätte können.
Was für eine Erleichterung… welche Last fällt da von meinen Schultern…
Vielleicht magst du das gleich mal ausprobieren… gibt es etwas, was du schon wissen „solltest“? Weihnachtsgeschenke, Gestaltung des Heiligen Abends, dein Job im nächsten Jahr,… dann mach dir bewusst, dass du es so gerne wissen möchtest und lass dich dann in das Nicht-Wissen hineinsinken… was passiert dann? Probier’s wirklich aus – du wirst überrascht sein!
Damit du mit deinem Nicht-Wissen noch besser experimentieren kannst,
möchte ich das Nicht-Wissen in drei Gruppen einteilen:
1. „großes“ Nicht-Wissen“: wir wissen nicht, wann wir sterben werden, welche Ereignisse uns noch erwarten,…
2. „mittleres“ Nicht-Wissen“: genau davon schreibe ich heute. Es sind die täglichen Ereignisse, Aufgaben, die unseren Kopf beschäftigt halten.
3. „kleines“ Nicht-Wissen“: z.B. Wie fühlt sich heute das kalte Wasser auf meiner Haut an? Wie schmeckt die Suppe heute? Wie sieht mein Partner heute aus? Oder wie schon ganz zu Beginn erzählt: „Wie geht’s mir heute?“
Wir können mit diesen drei Arten von „Nicht-Wissen“ bewusst umgehen. Damit steigen wir aus dem „nur-funktionieren“ aus und bereichern unser Leben:
1. „großes“ Nicht-Wissen:
– Klammere das „große“ Nicht-Wissen nicht aus, sondern sei dir deiner Sterblichkeit/der Veränderung des Lebens bewusst
– so bringst du mehr Tiefe in dein Leben
2. „mittleres“ Nicht-Wissen:
– gesteh‘ dir ein, dass du bestimmte Dinge noch nicht weißt, lass dich in das Nicht-Wissen fallen
– Frische, inspirierende Ideen und ganz neue Handlungsimpulse kommen in dein Leben.
3. „kleines“ Nicht-Wissen:
– „wirf“ dein Wissen über die „Kleinigkeiten“ des Lebens weg und spüre sie – sie sind jedes Mal neu und fühlen sich immer anders an.
– dadurch spürst du sofort mehr Lebendigkeit
Wie wär’s, wenn du dieses Nicht-Wissen jetzt in der Adventszeit übst?
Du kannst dir bewusst machen, dass du nicht weißt, wie viele Weihnachten du noch erleben wirst (großes Nicht-Wissen) – du kannst den Rauch beim Ausblasen der Kerzen wirklich riechen, den Keksteig probieren, als hättest du noch nie genascht,… (kleines Nicht-Wissen) und immer wieder in dein „mittleres“ Nicht-Wissen tauchen und von dort deine Handlungsimpulse entstehen lassen. Damit wird dein Advent wieder zu einer magischen Zeit!
Jaaaa, lass die Adventszeit durch dein Nicht-Wissen wieder magisch und ganz neu werden und ganz nebenbei erfährst du die Ruhe des Advents, nach der du dich vielleicht so sehr sehnst.
Alles Liebe!
Wissen und Nicht-Wissen
Wünschst du dir auch manchmal, dass du dich einfach hinsetzen und Ruhe genießen kannst? Und vielleicht kennst du auch, dass im Außen Ruhe ist, aber deine Gedanken rumschreien :-). Umso mehr wir uns bemühen, ruhig zu werden, umso lauter wird oft die Stimme, die auffordert, nachfragt, erklärt…: „Das musst du noch…“, „Das darfst du nicht vergessen…“, „Wie möchtest du das lösen?“…
Mich hat in den letzten Tagen das Thema Unruhe ziemlich beschäftigt und ich habe bemerkt, dass diese Unruhe häufig mit Nicht-Wissen zusammen hängt.
Magst du mit mir in diese Unruhe und das Nicht-Wissen tauchen und dich dabei wieder in Ruhe und „Wissen“ wieder finden?
Aber nun von vorne 🙂 Ich bin heute Morgen mit einer diffusen Unruhe aufgewacht. Vielleicht habe ich dir schon mal erzählt, dass ich mich kurz nach dem Aufwachen, in meinem Bett aufsetze und mir eine Decke über die Schultern lege. Ich nehme mir Zeit nachzuspüren, wie es heute meinem Körper, meinen Gefühlen und meinen Gedanken geht.
Dabei spüre ich, ob es Spannungen in meinem Körper gibt und löse sie sanft mit meinem Atem oder mit kleinen Bewegungen, dann widme ich mich meinen Gefühlen… und schaue was meine Aufmerksamkeit braucht. Heute spürte ich – die schon erwähnte – unangenehme Unruhe. Lies mal das Wort Unruhe mit deinem ganzen Körper: bemerkst du dabei auch dieses hibbelige, gestresste Gefühl? – Ich danke dir sehr für’s Mitfühlen 😉 Viele Gedanken, die alle mit dem Thema „Wie soll ich …. machen?“ zusammenhingen, gingen durch den Kopf.
Diese To Do’s und die damit verbundenen Gedanken zerrten wie kleine Kinder an mir und wollten mich damit von einem Ort zum nächsten ziehen. Sie wollten mich zum Ort „Weihnachtsgeschenke“ ziehen. Wollten mich dann zum Thema „neue Website“ verführen und sie schafften es fast, dass ich die Aufgaben meines Tages zu ordnen begann.
Wie kleine, besonders einfallsreiche Kinder, beobachtete ich diese Gedanken und bemerkte, dass deren Ursache mein „Nicht-Wissen“ ist. Alle Gedanken hatten einen Nenner:
Ich wollte wissen!
Kennst du dieses (noch) Nicht-Wissen? – vielleicht betrifft es deine Arbeit, einen Konflikt, deine Wohnsituation oder deine Gesundheit. Und vielleicht kennst du auch die Unruhe, die vielen Gedanken, die aus diesem Nicht-Wissen heraus entstehen.
Allein das Erkennen „ich möchte wissen – weiß es aber nicht!“, beruhigte sofort meine Gedanken – es ist fast so, als hätte ich die ziehenden Kinder erkannt und verstanden und sie mussten nun nicht mehr dauernd auf sich aufmerksam machen und rumschreien.
Und so konnte ich dieses Nicht-Wissen plötzlich annehmen und ließ mich in mein Nicht-Wissen hineinsinken, dabei tauchte ich in tiefe Zufriedenheit und Ruhe ein: