mein unheilsamer Verstand:
Am liebsten hätte ich laut gelacht, wenn es nicht so mühsam gewesen wäre. In der Vorbereitung auf die kommende sunday-morning-practice habe ich bereits auf eine herausfordernde Überraschung gewartet. Und diese zeigte sich, als lauter und unheilsamer Verstand: Mein Körper war geschwächt. Ich stärkte anfangs meine Achtsamkeit. Da ich bereits weiß, dass dies eine Herausforderung für meine Bewusstheit ist. Aber nach ein paar Tagen übernahm der Verstand die Vorherrschaft. Er plapperte immerzu, manchmal schimpfte er mich, manchmal nahm er mir Kraft. Er führte mich an unheilsame Orte und schickte mich vom einen zum anderen. Ich erkannte, dass er nicht die Wahrheit „sprach“, aber er redete weiter, wie ein Radio, das ich nicht ausstellen konnte. Es wirkte auf mein gesamtes System: – auf meinen Körper, der wurde schwächer, zog sich zusammen, – auf meine Worte, die wurden ungeduldiger und mein Ton veränderte sich – auf meine Handlungen, es floss genau jene Energie in meine Taten, die in mir war. – meine gesamte Wahrnehmung wurde dunkler, dumpfer, feindseliger. Ich hatte kaum noch Zugang zu meinem inneren Raum, denn sogar dessen Existenz verneinte mein Denken. Doch genau in einem dieser Momente traf mich dieser Satz von Jack Kornfield – im doppelten Sinn des Wortes:„… es besteht die Möglichkeit dein Denken von einem Ort aus anzuhören, der sich nicht im Verstand, sondern im Herzen befindet.“
(Jack Kornfield „Meditation für Anfänger“ S. 78/79)